Kalkbrei gegen Glasrosen und „Manjanos“

Glasrosen und sogenannte „Manjanos“, das sind grüne Anemonen (Anemonia cf. manjano), können sich in Riffaquarien massenhaft vermehren und sind dann nur noch schwer in den Griff zu bekommen. Wehret den Anfängen, lautet die Devise.

Bekämpfung von Glasrosen und „Manjanos“ ohne Nebenwirkungen – Stephan Gohmann

Es gab mal Zeiten, da war man stolz, wenn man ein Aquarium mit Glasrosen pflegte. Nicht ganz so lange ist es her, dass man sich an grünen Anemonen erfreute, beides zählt inzwischen zu einer Vergangenheit, über die heutige Meerwasseraquarianer bestenfalls milde lächeln.

Nicht immer ist die grüne Anemone richtig tief grün.

Damit die teuer bezahlten und mit viel Aufwand gepflegten Korallen nicht von den sich deutlicher schneller vermehrenden Glasrosen oder Anemonen überwachsen werden, bekämpft man sie möglichst konstant, entweder durch Bewohner, die diese Plagegeister fressen, bei „Manjanos“ allerdings ein eher aussichtsloses Unterfangen, oder legt selbst Hand an.

Glasrosen

Dafür bevorzuge ich die Verwendung eines Kalkbreis aus Cacliumhydroxid. Letzteres ist dem gut informierten Aquarianer als Kalkwasser bekannt, eine nach wie vor gängige Methode zur Erhöhung des pH-Wertes und des Calciumgehaltes, übrigens die erste in der sich seinerezit gerade entwickelnden Riffaquaristik. Deswegen ist die nun folgende Bekämpfungsart meines Erachtens ohne Nebenwirkungen, wir geben ja nichts zu, was in einem Korallenbecken wirklich stören würde. Vorausgesetzt, wir setzen das Ganze mit Bedacht ein.

Mit der Kalkbreimethode arbeitet man am sichersten unter pH-Kontrolle.

Solange wir nicht zu viel von dem Kalkbrei verwenden, wird der pH-Wert im Aquarium auch nicht allzu stark ansteigen. Bis ph 9,0 haben aber erfahrungsgemäß weder Korallen und Fische noch die anderen Bewohner ernsthafte Probleme. Dennoch empfiehlt es sich, möglichst unter pH 8,5 bis 8,6 zu bleiben. Ferner sollten wir die Strömung während der Behandlung reduzieren oder abstellen, damit nichts von dem Brei im Aquarium umher geblasen wird und dann die Korallen verätzt.

Wir nehmen einen halben Teerlöffel Calciumhydroxid und geben das in ein kleines Gefäß.

Mit einer Spritze ziehen wir drei Milliliter Leitungswasser auf und dosieren das zu dem Calciumhydroxid.

Danach vermischen wir Wasser und Pulver zu einer noch flüssigen Mischung, die wir mit der Spritze aufziehen.

Von diesem Kalkbrei geben wir jetzt Portionen direkt auf die Glasrosen bzw. Anemonen.

Wenn  wir die Spritze geleert haben, sieht das dann so aus. Am nächsten Tag bekämpfen wir eventuell überlebende Plagegeister erneut.

Je 50-100 Liter Wasser kann man erfahrungsgemäß eine Spritze mit der obigen Menge einsetzen, ohne dass der pH in gefährliche Regionen steigt. Kontrolle ist aber dennoch empfohlen. Ach ja, und nicht vergessen, die Strömung wieder einzuschalten.

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