Wasser aus gekühlter Karaffe

Im Sommer gemütlich auf Terasse oder Balkon sitzend den Feierabend genießen, derweil man ein gekühltes Mineralwasser mit Minze und Limette schlürft, so kommt Urlaubsfeeling auf. Mit ganz einfachen Mitteln lässt sich dieses Gefühl auch außerhalb der Ferien erzeugen und bereichert so den Alltag bereits tagsüber in Form von Vorfreude.

Meine Wasserkaraffenphilosophie – Stephan Gohmann

Wasser als Getränk ist natürlich ganz schön uncool. Wenn schon trinken, dann wenigsten Cola, Bier oder Wein. Hauptsache zucker- oder alkoholhaltig. Das mit der Gesundheit und dem Übergewicht wird ja völlig überbewertet. Wir kochen auch nicht mehr selber, sondern schlagen uns auf die Schnelle den Bauch mit Fertiggerichten aus Imbissbude, Dose oder Kühltruhe voll. Helles Mehl und Zucker sorgen dafür, dass Bauchumfang und Volkskrankheiten wie Allergien, Migräne, Schlafstörungen oder Gelenkschmerzen rapide zunehmen. Ließen wir diese beiden Lebensmittel weg, indem wir sie weitestgehend durch entsprechende Alternativen ersetzen, würden wir vielfach feststellen, dass die lästigen Pfunde wie von alleine zu purzeln begännen. Doch wir haben gar keine Zeit mehr, uns mit der Ernährung zu befassen, müssen schließlich Geld verdienen, teure Dinge besitzen, den Nachbarn neidisch machen. Verzicht ist nicht so unsere Sache. Blöd, dass sich dieser Wohlstand bis ins Ausland rumgesprochen hat und nun mancherlei Volk, Ihren zerbombten oder perspektivlosen Heimatländern entfliehend, an unsere Türen klopft und uns zwingt, Mittel und Wege zu finden, damit die sich nicht an unserem Überfluss bereichern. Erschreckend, wie sich die Einstellung, „was geht uns anderer Leute Elend an“, in den Köpfen allzu vieler festsetzen konnte. Ein wahrlich beschämendes Bild, dass ich hier zeichnen muss, das keinesfalls mit den Taten einiger Terroristen in Europa zu entschuldigen ist. Ganz im Gegenteil, man stellt sich in der Radikalität seiner Ansichten mit ihnen auf eine Stufe und das anscheinend nur aus einem Neidgefühl heraus.

Aber was hat das alles mit einer Karaffe Wasser zu tun? Nun, diese Karaffe steht für Bescheidenheit, Lebensart und Gesundheit im Gegensatz zu Egoismus, Gier und Überfluss. Weniger ist mehr. So einfach und simpel kann das Leben sein und trotzdem so schön oder hässlich.

Schönheit kommt bisweilen sehr schlicht und bescheiden daher.

Aber verlassen wir nun diese düsteren, perfiden Gefilde und wenden uns trotz allem den, wenn auch kleinen, Annehmlichkeiten des Daseins zu, den Urlaubsgefühlen auf heimischer Terrasse, die ich nur zu gern allen Menschen auf unserem gemeinsamen Planeten zuteil werden ließe.

Bevor wir jedoch ein leckeres Getränk genießen können, müssen wir es erst einmal vorbereiten. Wir besorgen uns ein paar ungespritzte Limetten oder Zitronen, das ist Geschmacksache, ein gutes Mineralwasser, gemeint ist eines, das uns schmeckt, und Minze. Damit wir länger etwas von unserer Minze haben, kaufen wir die am besten getopft. So können wir sie weiter kultivieren. Ein paar Eiswürfel aus der Kühltruhe runden die Sache ab. Man schneidet pro Trinkglas eine Scheibe Zitrone beziehungsweise Limette und gibt die mit einem kleinen Stängel Minze und ein bis zwei Eiswürfeln in besagtes Glas. Mit Mineralwasser auffüllen, fertig ist der Drink. Wer mag, aromatisiert zusätzlich sein Eis, indem er es vor dem Einfrieren mit Limettensaft und einem Blättchen Minze verfeinert. Wir füllen unsere Eiswürfelform mit Wasser und gießen das in einen Messbecher. Nun wissen wir, wieviel Wasser maximal in unsere Form hinein passt. Man mischt den Saft einer halben Limette oder Zitrone unter, gibt in jedes Eiswürfelfach ein Minzeblättchen und gießt die Saft-Wasser-Mischung darüber. Das muss am Tag zuvor geschehen, das Einfrieren dauert wenigstens eine Nacht.

Limette, Minze und Eiswürfel mit Minzblättchen. So ist der Drink schön kühl, verliert wenig Kohlensäure und schmeckt super aromatisch. Viel besser geht es nicht.

Als ich neulich ein Geschäft für Küchenzubehör durchstöberte, fiel mir eine Karaffe mit Kühlakku auf. Ich erwarb diese in einer Art Spontankauf gemeinsam mit ein paar Stahlkugel zum Reinigen besagter Karaffe und Edelstahlspießen als Halter für die Limettenscheiben oder anderes Aromatisierungsobst. Ich wollte das doch mal ausprobieren, zumal es recht ansprechend und dekorativ aussah.

Hinten der Bodenbehälter zur Aufnahme des schwarzen Kühlakkus im Vordergrund. Der muss zunächst für einen Tag in den Gefrierschrank und soll dann gute vier Stunden kühl halten. Die vier Stunden habe ich allerdings nicht exakt überprüft. Kühl hält er jedenfalls, allerdings nicht so stark wie Eiswürfel. Die kann man natürlich zusätzlich in die Karaffe geben.

Der Boden mit eingesetztem Kühlakku, …

… auf den dann die Karaffe gestellt wird.

In die Karaffe geben wir, auf die Spieße gesteckte Limettenscheiben, es kann hier wiederum Zitrone sein, sowie einen Stängel Minze. Nicht übertreiben mit der Minze, je nach Sorte kann das zu „minzig“ werden. Da muss man probieren und eigene Erfahrungswerte sammeln. Die Zitronenscheiben dürfen nicht zu groß sein, sie sollten schon noch durch den Karaffenhals passen. Sie werden in der Nähe der Schale zweimal durchstochen, stecken somit leicht gewölbt auf dem Spieß. Ich gebe außerdem einen Esslöffel Milchzucker und einen Teelöffel Stevia hinzu. Nun wird maximal bis zu einem Drittel mit Mineralwasser aufgefüllt, dann wandert die Karaffe in den Kühlschrank. Meine stammt von Emsa und passt genau in die Kühlschranktür. Es gibt auch dickbauchigere. Außerdem stellen wir noch eine Literflasche Mineralwasser zum Auffüllen kühl. So verlieren wir weniger Kohlensäure. Das ist der Nachteil der Karaffenmethode, der Deckel schließt nicht vollständig und das Kohlendioxid gast aus. Aber letztlich passiert das im Glas ebenso.

Karaffe mit Deckel von oben betrachtet. Der Deckel enthält eine bewegliche Klappe und dient so gleichzeitig als Ausgießer.

Diese Edelstahlkugeln helfen beim Reinigen der Karaffe.

Man gibt sie mit etwas Wasser in die Karaffe und schwenkt diese einige Zeit. So sollen sich Kalkablkagerungen lösen. Anschließend schütte ich Wasser und Kugeln durch ein Teesieb, Die Kugeln trockne ich dann auf einem Stück Haushaltspapier und gebe sie zurück in ihre Dose.

Ob dekorative Karaffe oder „Trinkglasmethode“ , für beide Varianten sollte man ausreichend Eis im Gefrierschrank sowie eine Flasche Mineralwasser vorgekühlt im Kühlschrank stehen haben. Derartig aromatisiert schmeckt Mineralwasser deutlich besser, man konsumiert demzufolge mehr. Das ist bekanntlich gesund. Also warum nicht einfach mal Wasser trinken und gleichzeitig dumpfes Gedankengut durch fröhliche, menschenfreundliche Weltoffenheit ersetzen? Verzichten, teilen, denn weniger ist mehr.

Ein Gedanke zu „Wasser aus gekühlter Karaffe

  1. Hallo Stephan,

    ich hatte mich auch mal mit dem Thema Wasserkaraffen kühlen befasst und fand von Emsa die mit dem Kühlakku auch besser als ein Neoprenanzug von einem anderen Hersteller. Auch fand ich die Reinigungsperlen ganz gut ich nutze sie auch zum reinigen für Isolierkannen.

    MfG

    Chris

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