Wenigstens einmal pro Woche sollte Fisch auf den Tisch kommen, so die Empfehlung von Ernährungsberatern. Versucht man dann aber herauszufinden, welche Arten nicht überfischt sind, bleibt außer Karpfen oder Forelle kaum etwas übrig. Somit muss man einen Kompromiss schließen, der so aussehen könnte, dass man bisweilen seiner Gesundheit und dazwischen den Fischbeständen etwas Gutes tut.
Seelachs mit einer Prise schlechtem Gewissen – Stephan Gohmann
Der Seelachs ist trotz seines Namens gar kein Lachs, er gehört zu den Dorschen. Ich kann mich an Zeiten erinnern, und die sind noch gar nicht so lange her, da durfte man ihn aufgrund stabiler Bestände bedenkenlos verzehren. Inzwischen scheint sich das gewandelt zu haben, da ich aber Hering lediglich als Salat für genießbar halte und auch nicht ständig nur Karpfen oder Forelle essen möchte, gönne ich mir und meiner Familie hin und wieder mal etwas Seelachsfilet. Für drei Personen dürfen es gute 800 g sein, wenn möglich drei kleinere Filets, große muss man sinnvoll aufteilen. Die Gräten sitzen im vorderen Bereich, also niemandem nur solche Stücke zuteilen. Wir besorgen uns frischen Fisch vom Fischhändler unseres Vertrauens. Seelachs soll übrigens von Dezember bis Januar am besten schmecken, aufgefallen ist mir das allerdings noch nicht.
Die Zubereitung ist wirklich einfach. Wir brauchen drei ausreichend lange Stücke Alufolie. Der Fisch muss in der Länge jeweils draufpassen, die Folie sollte an beiden Seiten ruhig zehn Zentimeter überstehen. Die Filets mit Haushaltsapier trocken tupfen, danach auf beiden Seiten salzen und pfeffern. Wir schneiden von einem Stück Kräuterbutter dünne Scheiben und legen drei bis vier auf die Alufolie und die Filets darüber. Nicht zu viel Kräuterbutter verwenden, sonst läuft die in den Grill. Der Fisch muss nicht darin schwimmen. Ich persönlich mag es sogar recht gerne, wenn nur ganz wenig Kräuterbutter benutzt wird und das Filet von unten ganz leicht anbrennt. Meine Familie steht da weniger drauf.
Man legt den Fisch zunächst an den Rand der Alufolie, um in der Mitte Platz für die Kräuterbutter zu haben. Danach kommen die Filets auf die Butterstücke.
Nun Tomaten in Scheiben schneiden, ich nehme wegen ihres Geschmacks am liebsten etwas kleinere, und diese auf dem Seelachs verteilen. Ein große Zwiebel halbieren, dann in Streifen schneiden und ebenfalls auf die Filets geben. Letztlich schneiden wir mit einer Schere Schnittlauch über dem Fisch in sagen wir mal zwei Zentimeter lange Stücke. So, das wars schon. Wir falten die Alufolie über dem Fisch und knüllen die Enden fest zusammen, so dass möglichst gut geschlossene Pakete entstehen.
Der fertig vorbereitete Fisch mit Tomaten, Zwiebeln und Schnittlauch.
Die verschlossenen Alupäckchen sind jetzt grillbereit.
Der Gasgrill wird auf höchster Stufe vorgeheizt, wenn der Fisch darauf kommt, regelt man ihn etwas herunter. 180 bis 200°C sind optimal. Es geht natürlich auch im Backofen. Als vor einiger Zeit meine Gasflasche unerwartet ihren Dienst verweigerte, sie war schlicht und ergreifend leer, haben wir den Fisch im Ofen zuende gegart. Nach 20 bis 30 Minuten ist der Fisch fertig, wobei er die letzten 10 Minuten getrost bei maximal 150 °C verbringen darf.
So sieht der Fisch aus, wenn er auf den Tisch kommt.
Zum Verzehren öffnen wir einfach die Pakete und servieren den Fisch in der offenen Folie auf einem Teller. Als Beilage eignen sich kleine, junge Pellkartoffeln oder auch Kartoffelspalten. Ein Salat passt ebenfalls gut dazu:
http://www.stephangohmann.de/2016/12/29/ein-leckerer-bunter-salat/