Glas – oder Keramikdiffusoren zur Kohlendioxidversorgung von Aquarienpflanzen sind unübertroffen, wenn es um möglichst feine Gasblasen geht. Allerdings veralgen und verschmutzen sie nach einiger Zeit. Man kann sie aber recht gut reinigen.
So werden verschmutzte Kohlendioxid-Diffusoren fast wie neu – Stephan Gohmann
Die einfachste Art Kohlendioxid im Wasser zu lösen, ist der Einsatz eines ganz normalen Auströmersteins, wie man ihn auch für Luftpumpen verwendet. Allerdings sind die Blasen recht grobperlig, die Auflöserate ist deswegen nicht optimal. Besser geht es mit aus Glas gefertigten Diffusoren, in denen eine Keramikplatte fest ein gearbeitet ist.
Keramikdiffusor im Einsatz. Man sieht, dass die aufsteigenden Blasen immer kleiner werden. Ganz auflösen werden sie sich nicht, da ein Austausch in beide Richtungen stattfindet. Kohlendioxid gelangt ins Wasser, andere gelöste Gase wandern dafür in die verbliebene Gasblase. Je höher der Wasserstand, desto besser die Löserate, also den Diffusor immer in Bodennähe montieren.
Fest eingearbeitet bedeutet, dass man die Keramik nicht tauschen kann. Im Laufe einiger Wochen wachsen dort eventuell Algen oder es setzt sich Mulm und anderer Schmutz darauf ab. Außerdem gelangt insbesondere dann Wasser in den Diffusor, wenn kein Kohlendioxid zudosiert wird, zum Beispiel weil eine Steuerung die Gaszufuhr abgestellt hat, weil die Vorratsflasche leer ist oder im Falle von Gärungskohlensäure die alkoholische Gärung zum Erliegen kam.
Ist Wasser im Diffusor, kann das bei zu geringem Druck den Austritt des Kohlendioxids be- oder gar verhindern. Bei Druckflaschen hat man das Problem eher selten, bei Gärungskohlensäure in der Regel schon. Wir entfernen das Wasser mit Hilfe einer Mikrowelle.
Bei geringem Druck, also zum Beispiel im Falle der erwähnten Gärung, gelangt dann kaum noch, eventuell auch gar kein Kohlendioxid mehr durch die Keramik ins Wasser. Man merkt diesen Widerstand, sobald man versucht hindurch zu blasen. Da hilft nur eine Reinigung. Ist das Gerät relativ sauber, bürsten wir es zunächst mit einer ausrangierten Zahnbürste ab. Aber nicht nur dabei, bereits beim Abnehmen des Schlauches ist größte Vorsicht geboten, sonst bricht man eventuell den gesamten, gläsernen Anschluss ab. Der Diffusor kommt in eine große Kaffeetasse und wir stellen diese bei 900 W für etwa zwei Minuten in eine Mikrowelle.
Tasse mit zwei Glasdiffusoren für die Mikrowellenreinigung
Die Tasse ist anschließend sehr heiß, ebenso der Diffusor und beide brauchen recht lange zum Abkühlen. Ich nehme die Tasse mit einem feuchten Tuch oder einem Topflappen aus der Mikrowelle und stelle sie irgendwo hin, wo sich niemand daran verbrennen kann. Ob die Prozedur mit der Mikrowelle Erfolg hatte, merkt man, wenn man in den abgekühlten Diffusor bläst. Gelingt das Durchpusten nicht oder geht es nur sehr schwer, dann legen wir den oder die Diffusoren für ein paar Stunden in 3%iges Wasserstoffperoxid ein. Man sollte dabei Gummihandschuhe tragen, sonst bleicht es die Haut. Ferner darf es nicht in die Augen gelangen, das wäre dann sogar gefährlich. Die hellen Hautflecken verschwinden immerhin nach einiger Zeit von alleine.
Zwei Diffusoren wurden in ein ausreichend großes Glas gelegt und dieses wiederum in einen Kunststoffbehälter gestellt. Man übergießt die Diffusoren mit Wasserstoffperoxid und lässt es ein paar Stunden einwirken. Der Kunststoffbehälter verhindert, dass das Wasserstoffperoxid bei etwaigen Erschütterungen oder Stößen verschüttet wird. Ist die Reinigung abgeschlossen, stellen wir den Behälter unter einen Wasserhahn und lassen das Wasser einige Minuten laufen. So spülen wir das Wasserstoffperoxid heraus, ohne Gefahr zu laufen, dass es an Hände oder in die Umgebung gelangt. Danach wird durch vorsichtiges Kippen das Wasser heraus geschüttet und dieser Vorgang noch zwei- bis dreimal wiederholt.
Keramikdiffusoren eignen sich auch zum Anschluss an Gärflaschen. Allerdings gelang dabei immer etwas Alkohol mit ins Aquarium. Wir merken dass an der auf der Keramik sitzenden Schleimschicht, verursacht von Bakterien, die diesen Alkohol als Nahrung nutzen. Der Schleim verstopft die Kanäle. Mit obiger Reinigungsmethode ist aber auch das problemlos rückgängig zu machen.
Glasdiffusoren sind für Aquarien bis etwa 100 Liter Inhalt gut geeignet. Sie würden auch bei noch größeren Becken funktionieren, allerdings werden sie immer lauter, je mehr Kohlendioxid man hindurch drückt, was dann irgendwann zu einer Geräuschbelästigung führen kann.